Zeige Quelltext Ältere Versionen Links hierher Zu Buch hinzufügen PDF exportieren Seite umbenennen Inhaltsverzeichnis Schwingungsnachweis am Durchlaufträger nach ÖNORM B 1995-1-1:2014 Plattenkennwerte Biegesteifigkeit Schubsteifigkeit Nachweisführung Frequenzkriterium Steifigkeitskriterium Schwingbeschleunigung Zusammenfassung der Ergebnisse 2-seitige Lagerung ohne Berücksichtigung der Schubverformung 2-seitige Lagerung unter Berücksichtigung der Schubverformung 4-seitige Lagerung ohne Berücksichtigung der Schubverformung 4-seitige Lagerung unter Berücksichtigung der Schubverformung Referenzen Dies ist eine alte Version des Dokuments! BSP, Schwingungen, Berechnungsbeispiel Schwingungsnachweis am Durchlaufträger nach ÖNORM B 1995-1-1:2014 In diesem Beispiel wird eine dreifeldrige Wohnungsdecke mit schwerem Aufbau schwingungstechnisch nachgewiesen. Spannweiten: 4,7 m; 2,5 m; 4,7 m Querschnitt: 5s á 30 mm Material: GL24h* Eigengewicht der BSP-Platte: g1,k = 0,825 kN/m² ständige Lasten: g2,k = 2,0 kN/m² Nutzlast der Kategorie A: qk = 3,0 kN/m² Querschnitt System Annahmen für die Schwingungsberechnung: Deckenklassse I nach ÖNORM B 1995-1-1:2014 Tabelle NA.7.2-E1 Dämpfungsfaktor: ζ = 4,0% nach ÖNORM B 1995-1-1:2014 Tabelle NA.7.2-E5 Breite des Deckenfeldes: bD = 5,0 m Betonestrich (E = 25.000 N/mm²); Dicke: 50 mm Plattenkennwerte Materialparameter für GL24h*: E0 = 11.600 N/mm² E90 = 0 N/mm² G = 720 N/mm² Gr = 72 N/mm² Biegesteifigkeit Biegesteifigkeit der BSP-Platte in Deckenspannrichtung: ${K_{clt}} = \sum {\left( {{I_i} \cdot {E_i}} \right)} + \sum {\left( {{A_i} \cdot {e_i}^2 \cdot {E_i}} \right)}$ ${K_{clt}} = 11.600 \cdot {10^6} \cdot \left( {3 \cdot {{{{0,03}^3} \cdot 1,0} \over {12}} + 0,03 \cdot 1,0 \cdot {{0,06}^2} + 0,03 \cdot 1,0 \cdot {{( - 0,06)}^2}} \right) = 2,58 \cdot {10^6}{\text{ Nm}}^2{\text{/m}}$ Biegesteifigkeit der BSP-Platte rechtwinkelig zur Deckenspannrichtung: ${K_{clt,90}} = \sum {\left( {{I_i} \cdot {E_i}} \right)} + \sum {\left( {{A_i} \cdot {e_i}^2 \cdot {E_i}} \right)}$ ${K_{clt,90}} = 11.600 \cdot {10^6} \cdot \left( {2 \cdot {{{{0,03}^3} \cdot 1,0} \over {12}} + 0,03 \cdot 1,0 \cdot {{0,03}^2} + 0,03 \cdot 1,0 \cdot {{( - 0,03)}^2}} \right) = 6,79 \cdot {10^5}{\text{ Nm}}^2{\text{/m}}$ Auszug aus ÖNORM B 1995-1-1:2014: Die Biegesteifigkeit von Estrichen darf, im Allgemeinen ohne Angabe der Verbundwirkung, in der Berechnung berücksichtigt werden, wenn diese den geltenden Normen hinsichtlich Eigenschaften und Anforderungen sowie der Herstellung von Estrichen (gemäß ÖNORM EN 13813 und ÖNORM B 2232) entsprechen. Effektive Biegesteifigkeit in Deckenspannrichtung inkl. Eigenbiegesteifigkeit des Estrichs: $(EI)_{l,ef} = K_{clt}+(EI)_{Estrich}$ $(EI)_{l,ef} =2,58 \cdot {10^6} + 2,50 \cdot {10^{10}} \cdot {{1,0 \cdot {{0,05}^3}} \over {12}} = 2,58 \cdot {10^6} + 2,60 \cdot {10^5}= 2,84 \cdot {10^6}\text{ Nm}^2/\text{m}$ Effektive Biegesteifigkeit der Decke rechtwinkelig zur Deckenspannrichtung inkl. Eigenbiegesteifigkeit des Estrichs: $(EI)_{b,ef} = K_{clt,90}+(EI)_{Estrich}$ $(EI)_{b,ef} =6,79 \cdot {10^5} + 2,50 \cdot {10^{10}} \cdot {{1,0 \cdot {{0,05}^3}} \over {12}} = 6,79 \cdot {10^5} + 2,60 \cdot {10^5}= 9,39 \cdot {10^5}\text{ Nm}^2/\text{m}$ Schubsteifigkeit Schubkorrekturfaktor für einen 5-schichtigen Aufbau mit konstanten Schichtdicken nach dieser Glg. für $\kappa$: $\kappa={\kappa _\text{5s}} = {5 \over 6} \cdot {1 \over {{1 \over {{{99}^2}}} \cdot \left( {3 + 2 \cdot {{{G_{90}}} \over {{G_0}}}} \right) \cdot \left( {960 \cdot {{{G_0}} \over {{G_{90}}}} + 883} \right)}}={5 \over 6} \cdot {1 \over {{1 \over {{{99}^2}}} \cdot \left( {3 + 2 \cdot {{{72}} \over {{720}}}} \right) \cdot \left( {960 \cdot {{{720}} \over {{72}}} + 883} \right)}}=0,244$ Liegt keine konstante Schichtdicke vor, so ist der Schubkorrekturfaktor aus dieser Glg. oder mittels einer FE-Rechnung zu ermitteln. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Anwendung von [1]. Effektive Schubsteifigkeit: ${\left( {GA} \right)_{ef}} = \kappa \cdot \sum {\left( {{G_i} \cdot {A_i}} \right)} = 0,244 \cdot \left( {3 \cdot 720 \cdot 1000 \cdot 30 + 2 \cdot 72 \cdot 1000 \cdot 30 } \right) = 1,68 \cdot {10^7}{\text{ N}}$ Nachweisführung Frequenzkriterium Beiwert $k_{e,2}$ zur näherungsweisen Ermittlung der Eigenfrequenz von Durchlaufträgern: Aus Tabelle NA.7.2-E3 folgt mittels linearer Interpolation für $l_2/l = 2,5/4,7 = 0,53$ ein Beiwert $k_{e,2} = 1,2709$. Die in der Norm angegebenen Werte in Tabelle NA.7.2-E3 gelten streng genommen nur für Zweifeldträger. Hier liegt ein Dreifeldträger mit symmetrischen Spannweiten vor. Für diesen Fall sind Tabellenwerte in Petersen [2] auf S. 500 zu finden. Für andere Systeme sind genauere Berechnungsmethoden, wie z.B. FEM oder die MORLEIGH-Formel (siehe [2] S. 214) zu verwenden. Eigenfrequenz $f_1$ bei 2-seitiger Lagerung (ohne Querverteilungswirkung): ${f_1} = k_{e,2} \cdot {\pi \over {2 \cdot {L^2}}} \cdot \sqrt {{{{{\left( {EI} \right)}_{l,ef}}} \over m}}= 1,2709 \cdot {\pi \over {2 \cdot {{4,7}^2}}} \cdot \sqrt {{{2,84 \cdot {{10}^6}} \over {(825 + 2000)/9,81}}} = 8,98\text{ Hz} > {f_{gr,I}} = 8,00\text{ Hz}$ Wird die Durchlaufträgerwirkung mittels genauerer Berechnungsmethode (z.B. FEM oder MORLEIGH-Formel (siehe [2] S. 214)) berücksichtigt, ergibt sich eine Eigenfrequenz von $f_1=8,63\text{ Hz}$ (mit [1] ermittelt). Wenn zusätzlich noch die Schubverformung berücksichtigt wird, ergibt sich eine Eigenfrequenz von $f_1=8,19\text{ Hz}$ (mit [1] ermittelt). Eigenfrequenz $f_1$ bei 4-seitiger Lagerung (mit Querverteilungswirkung): ${f_1} = k_{e,2} \cdot {\pi \over {2 \cdot {L^2}}} \cdot \sqrt {{{{{\left( {EI} \right)}_{l,ef}}} \over m}} \cdot \sqrt {1 + {{\left( {{L_{min} \over {{b_D}}}} \right)}^4} \cdot {{{{\left( {EI} \right)}_{b,ef}}} \over {{{\left( {EI} \right)}_{l,ef}}}}}$ ${f_1} = k_{e,2} \cdot {\pi \over {2 \cdot {{4,7}^2}}} \cdot \sqrt {{{2,84 \cdot {{10}^6}} \over {(825 + 2000)/9,81}}} \cdot \sqrt {1 + {{\left( {{{2,5} \over {5,0}}} \right)}^4} \cdot {{9,39 \cdot {{10}^5}} \over {2,84 \cdot {{10}^6}}}} = 8,98 \cdot 1,01 = 9,07\text{ Hz} > {f_{gr,I}} = 8,00\text{ Hz}$ Wird die Durchlaufträgerwirkung mittels genauerer Berechnungsmethode (z.B. FEM oder MORLEIGH-Formel (siehe [2] S. 214)) berücksichtigt, ergibt sich eine Eigenfrequenz von $f_1=8,72\text{ Hz}$ (mit [1] ermittelt). Wenn zusätzlich noch die Schubverformung berücksichtigt wird, ergibt sich eine Eigenfrequenz von $f_1=8,27\text{ Hz}$ (mit [1] ermittelt). Steifigkeitskriterium Auszug aus ÖNORM B 1995-1-1:2014: Der Nachweis des Steifigkeitskriteriums kann bei durchlaufenden Deckensystemen vereinfacht mit der größten Feldweite am gelenkig gelagerten (Ersatz-)Einfeldträger geführt werden. Mitwirkende Breite $b_F$ nach Glg. (NA.7.2-E3): ${b_F} = {L \over {1,1}} \cdot \root 4 \of {{{{{\left( {EI} \right)}_{b,ef}}} \over {{{\left( {EI} \right)}_{l,ef}}}}} = {{4,7} \over {1,1}} \cdot \root 4 \of {{{9,39 \cdot {{10}^5}} \over {2,84 \cdot {{10}^6}}}} = 3,24{\text{ m}}$ Durchbiegung infolge einer vertikal wirkenden statischen Einzellast $F = 1\text{ kN}$ ohne Anteil der Schubverformung: $w(1\text{kN}) = {{F \cdot {L^3}} \over {48 \cdot {{\left( {EI} \right)}_{l,ef}} \cdot {b_F}}} = {{1,0 \cdot {{10}^3} \cdot {{4,7}^3}} \over {48 \cdot 2,84 \cdot {{10}^6} \cdot 3,24}} =2,35 \cdot {10^{ - 4}}\text{ m} = 0,24\text{ mm} < {w_{gr,I}} = 0,25\text{ mm}$ Wird die Durchlaufwirkung beim Steifigkeitskriterium berücksichtigt, ergibt sich eine Durchbiegung von $w(1\text{kN}) = 0,15 \text{ mm}$ (mit [1] ermittelt). Durchbiegung infolge einer vertikal wirkenden statischen Einzellast $F = 1\text{ kN}$ inkl. Anteil der Schubverformung: $w(1\text{kN}) = {{F \cdot {L^3}} \over {48 \cdot {{\left( {EI} \right)}_{l,ef}} \cdot {b_F}}} + {{F \cdot L} \over {4 \cdot {{\left( {GA} \right)}_{ef}} \cdot {b_F}}} = {{1,0 \cdot {{10}^3} \cdot {{4,7}^3}} \over {48 \cdot 2,84 \cdot {{10}^6} \cdot 3,24}} + {{1,0 \cdot {{10}^3} \cdot 4,7} \over {4 \cdot 1,68 \cdot {{10}^7} \cdot 3,24}}$ $w(1\text{kN}) =2,35 \cdot {10^{ - 4}}+0,21 \cdot {10^{ - 4}} =2,56 \cdot {10^{ - 4}}\text{ m} = 0,26\text{ mm} > {w_{gr,I}} = 0,25\text{ mm}$ Wird die Durchlaufwirkung berücksichtigt, ergibt sich eine Durchbiegung von $w(1\text{kN}) = 0,17 \text{ mm}$ (mit [1] ermittelt). Schwingbeschleunigung Da die erste Eigenfrequenz größer als der Grenzwert des Frequenzkriteriums ($f_{gr,I}=8,00\text{ Hz}$) ist, ist kein Nachweis der Schwingbeschleunigung erforderlich. Zusammenfassung der Ergebnisse 2-seitige Lagerung ohne Berücksichtigung der Schubverformung Frequenzkriterium $f_1=8,98 \text{ Hz} > f_{gr,I}=8,00 \text{ Hz}$ ✔ Steifigkeitskriterium am (Ersatz-)Einfeldträger $w(1kN)=0,24 \text{ mm} < w_{gr,I}=0,25 \text{ mm}$ ✔ Steifigkeitskriterium am Durchlaufträger $w(1kN)=0,15 \text{ mm} < w_{gr,I}=0,25 \text{ mm}$ ✔ Schwingbeschleunigung - nicht erforderlich Nachweis erfüllt 2-seitige Lagerung unter Berücksichtigung der Schubverformung Frequenzkriterium $f_1=8,19 \text{ Hz} > f_{gr,I}=8,00 \text{ Hz}$ ✔ Steifigkeitskriterium am (Ersatz-)Einfeldträger $w(1kN)=0,26 \text{ mm} > w_{gr,I}=0,25 \text{ mm}$ ✘ Steifigkeitskriterium am Durchlaufträger $w(1kN)=0,17 \text{ mm} < w_{gr,I}=0,25 \text{ mm}$ ✔ Schwingbeschleunigung - nicht erforderlich Nachweis nur erfüllt, wenn Durchlaufwirkung berücksichtigt wird. 4-seitige Lagerung ohne Berücksichtigung der Schubverformung Frequenzkriterium $f_1=9,07 \text{ Hz} > f_{gr,I}=8,00 \text{ Hz}$ ✔ Steifigkeitskriterium am (Ersatz-)Einfeldträger $w(1kN)=0,24 \text{ mm} < w_{gr,I}=0,25 \text{ mm}$ ✔ Steifigkeitskriterium am Durchlaufträger $w(1kN)=0,15 \text{ mm} < w_{gr,I}=0,25 \text{ mm}$ ✔ Schwingbeschleunigung - nicht erforderlich Nachweis erfüllt 4-seitige Lagerung unter Berücksichtigung der Schubverformung Frequenzkriterium $f_1=8,27 \text{ Hz} > f_{gr,I}=8,00 \text{ Hz}$ ✔ Steifigkeitskriterium am (Ersatz-)Einfeldträger $w(1kN)=0,26 \text{ mm} > w_{gr,I}=0,25 \text{ mm}$ ✘ Steifigkeitskriterium am Durchlaufträger $w(1kN)=0,17 \text{ mm} < w_{gr,I}=0,25 \text{ mm}$ ✔ Schwingbeschleunigung - nicht erforderlich Nachweis nur erfüllt, wenn Durchlaufwirkung berücksichtigt wird. Referenzen