Diese Version wurde durch eine neuere bestätigte Version ersetzt.DiffDiese Version (2015/10/22 14:34) ist ein Entwurf.
Überprüfungen: 0/1

Dies ist eine alte Version des Dokuments!


Biegung (Belastung normal zur Plattenebene)

Für biegebeanspruchte BSP-Elemente mit Belastung normal zur Plattenebene ist bei Verwendung von einheitlichem Material nur ein Rand-Normalspannungsnachweis der äußersten, in Spannrichtung orientierten Einzelschicht nach Glg. \eqref{eq:eqn_1} zu führen.

\begin{equation} \label{eq:eqn_1} {{{\sigma _{\max ,d}}} \over {{f_{m,CLT,d}}}} \le 1,0 \end{equation}

BILD

Fig. 9 Normal stress distribution over the cross section of a CLT-plate due to a bending moment (E90 = 0); links: außenliegende Länslagen, rechts: außenliegende Querlagen

Die Spannungsberechnung (siehe Glg. \eqref{eq:eqn_2}) erfolgt nach der elastischen Verbundtheorie unter der Annahme der Gültigkeit der Bernoulli Hypothese, dass der Querschnitt auch nach der Verformung eben bleibt. Somit ergibt sich ein linearer Verlauf der Biegenormalspannungen. Eine Normalspannungsübertragung in den Querlagen (Zug und Druck senkrecht zur Faser) ist aufgrund planmäßig vorhandener Fugen zwischen den Einzelbrettern bzw. durch entstandene Trocknungsrisse nicht möglich. Dadurch wird oft mit einem E-Modul der Querlagen E90 = 0 gerechnet. Mit dieser Annahme liegt man auf der "sicheren Seite", da sich dadurch die Spannungen in den Längslagen etwas erhöhen.

\begin{equation} \label{eq:eqn_2} \sigma (z) = {{{M_y}} \over {{K_{{\rm{CLT}}}}}} \cdot z \cdot E(z) \end{equation}

Die charakteristische Biegefestigkeit von Brettsperrholz wird teilweise auf Basis von Zugkennwerten des Grundmaterials (nach Glg. \eqref{eq:eqn_3}, siehe [27][5]), aber auch vielfach auf Basis der Kennwerte von homogenen BSH-Festigkeitsklassen (nach Glg. \eqref{eq:eqn_4}, [5][16][17][18]) angegeben.

\begin{equation} \label{eq:eqn_3} {f_{m,CLT,k}} = {k_{m,CLT}} \cdot {f_{t,0,l,k}}^{0,8} \end{equation}

\begin{equation} \label{eq:eqn_4} {f_{m,CLT,k}} = {k_l} \cdot {f_{m,GLT,k}} \end{equation}

Der Systemfaktor kl berücksichtigt dabei das parallele Wirken von Einzelkomponenten. Abhängig von der Anzahl der in der Zugzone parallel liegenden Bretter ergibt er sich zu:

\begin{equation} \label{eq:eqn_5} {k_l} = \min \left( {1,1;1 + 0,025 \cdot n} \right){\text{ für n}} > 1 \end{equation}

Die Anzahl der Bretter kann über die in den Zulassungen der Hersteller angegebenen Grenzwerte für die Einzelbrettbreiten ermittelt werden. Die Brettbreiten liegen zwischen 80 mm und 250 mm. Bei Berücksichtigung dieser Grenzwerte kann für ein BSP-Element ab einer Breite von 1 m gesichert von einer Brettanzahl n ≥ 4 ausgegangen werden und somit darf der Systemfaktor kl = 1,1 in Rechnung gestellt werden.

Die angegebenen Festigkeiten beziehen sich auf eine Referenzhöhe tCLT,ref = 150 mm. Eine Korrektur mit dem Höhenfaktor kh wird aufgrund fehlender systematischer Untersuchungen derzeit nicht in Rechnung gestellt.

Der Bemessungswert der Biegefestigkeit ergibt sich damit unter Berücksichtigung des Modifikationsbeiwertes kmod und des Teilsicherheitsbeiwertes γM zu:

\begin{equation} \label{eq:eqn_6} {f_{m,CLT,d}} = {{{k_{\bmod }} \cdot {f_{m,CLT,k}}} \over {{\gamma _M}}} \end{equation}