Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen Revision Vorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
ihbv:maintenance_2018:general:materialunabhaengige_hintergrundinformationen [2019/01/28 12:05]
Manfred Augustin
ihbv:maintenance_2018:general:materialunabhaengige_hintergrundinformationen [2019/02/21 10:25] (aktuell)
Zeile 6: Zeile 6:
  
   - Verformungen,​ welche zu Schäden an nachgeordneten Bauteilen führen (nicht umkehrbar) und   - Verformungen,​ welche zu Schäden an nachgeordneten Bauteilen führen (nicht umkehrbar) und
-  - Verformungen,​ welche das architektonische (optische) Erscheinungsbild beeinträchtigen (umkehrbar);\\  vergl. ON EN 1990 (2013) [(:​ref:​ihbv_on_en_1990_2013)].+  - Verformungen,​ welche das architektonische (optische) Erscheinungsbild beeinträchtigen (umkehrbar)\\  ​(vergl. ON EN 1990 (2013) [(:​ref:​ihbv_on_en_1990_2013)]).
  
-Die Kriterien der Gebrauchstauglichkeit (also auch die zulässigen Verformungen) können entsprechend den Nutzungsanforderungen festgelegt und mit dem Bauherrn vereinbart werden. Im Wesentlichen bewegen sich die zulässigen vertikalen Durchbiegungen jedoch zwischen l/200 und l/300 (l ... Spannweite des betrachteten Bauteils). Für besondere Bauteile (z. B. Kranbahnen) können aber auch wesentlich geringere Verformungen gefordert sein. Die Begrenzung von horizontale Verschiebungen bewegen sich üblicherweise in einem Bereich von H/150 bis H/300 (H ... Gebäudehöhe)vergl. ON EN 1990 (2013) [(:​ref:​ihbv_on_en_1990_2013)],​ ON B 1990-1 (2013) [(:​ref:​ihbv_on_b_1990_1_2013)] sowie ON B 1995-1-1 (2015) [(:​ref:​ihbv_on_b_1995_1_1_2015)].+Die Kriterien der Gebrauchstauglichkeit (also auch die zulässigen Verformungen) können entsprechend den Nutzungsanforderungen festgelegt und mit dem Bauherrn vereinbart werden. Im Wesentlichen bewegen sich die zulässigen vertikalen Durchbiegungen jedoch zwischen l/200 und l/300 (l ... Spannweite des betrachteten Bauteils). Für besondere Bauteile (z. B. Kranbahnen) können aber auch wesentlich geringere Verformungen gefordert sein. Die Begrenzung von horizontale Verschiebungen bewegen sich üblicherweise in einem Bereich von H/150 bis H/300 (H ... Gebäudehöhe) ​(vergl. ON EN 1990 (2013) [(:​ref:​ihbv_on_en_1990_2013)],​ ON B 1990-1 (2013) [(:​ref:​ihbv_on_b_1990_1_2013)] sowie ON B 1995-1-1 (2015) [(:​ref:​ihbv_on_b_1995_1_1_2015)]).
  
-Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass mit freiem Auge erkennbare Verformungen häufig auf ein hohes Lastniveau hinweisen, jedoch nicht automatisch auf eine nicht ausreichende ​gegebene Tragfähigkeit geschlossen werden kann. Im Zweifel muss aber jedenfalls eine fachkundige Person zu Rate gezogen werden.+Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass mit freiem Auge erkennbare Verformungen häufig auf ein hohes Lastniveau hinweisen, jedoch nicht automatisch auf eine nicht ausreichend ​gegebene Tragfähigkeit geschlossen werden kann. Im Zweifel muss aber jedenfalls eine fachkundige Person zu Rate gezogen werden.
  
 ===== Zusatzlasten und Überlasten ===== ===== Zusatzlasten und Überlasten =====
Zeile 27: Zeile 27:
 In diesem Zusammenhang ist jedoch zu erwähnen, dass die Schneehöhe alleine keine wesentliche Aussagekraft bezüglich der auf dem Dach befindlichen Last ermöglicht. Schnee in seinen verschiedenen Formen, angefangen von Pulverschnee über trockenen (gesetzten) Schnee bis hin zu nassem Firnschnee, kann ein sehr unterschiedliches Gewicht besitzen (ca. 30 bis 800 kg/m3); vergleiche Schwind (2009) [(:​ref:​ihbv_Schwind_2009)]. Überdies ist gemäß ON EN 1991-1-3 (2016) [(:​ref:​ihbv_on_en_1991_1_3_2016)] in Gegenden, in denen Regenfälle auf den liegenden Schnee sowie nachfolgendes Schmelzen und Wiedergefrieren möglich ist, und insbesondere in Fällen, in denen Schnee und Eis das Entwässerungssystem blockieren können, mit erhöhten Schneelasten zu rechnen. In diesem Zusammenhang ist jedoch zu erwähnen, dass die Schneehöhe alleine keine wesentliche Aussagekraft bezüglich der auf dem Dach befindlichen Last ermöglicht. Schnee in seinen verschiedenen Formen, angefangen von Pulverschnee über trockenen (gesetzten) Schnee bis hin zu nassem Firnschnee, kann ein sehr unterschiedliches Gewicht besitzen (ca. 30 bis 800 kg/m3); vergleiche Schwind (2009) [(:​ref:​ihbv_Schwind_2009)]. Überdies ist gemäß ON EN 1991-1-3 (2016) [(:​ref:​ihbv_on_en_1991_1_3_2016)] in Gegenden, in denen Regenfälle auf den liegenden Schnee sowie nachfolgendes Schmelzen und Wiedergefrieren möglich ist, und insbesondere in Fällen, in denen Schnee und Eis das Entwässerungssystem blockieren können, mit erhöhten Schneelasten zu rechnen.
  
-Demzufolge kann es notwendig werden, das Schneegewicht auf dem Dach und somit die tatsächliche Schneelast zu bestimmen. ​Wenn die rechnerische Schneelast erreicht ​ist (diese sollte im Objektbuch beschrieben sein), muss eine Nutzung des Bauwerkes bzw. des Tragwerkes untersagt und die Räumung der Dachfläche veranlasst werden!+Demzufolge kann es notwendig werden, das Schneegewicht auf dem Dach und somit die tatsächliche Schneelast zu bestimmen. ​Wird die rechnerische Schneelast erreicht (diese sollte im Objektbuch beschrieben sein), muss eine Nutzung des Bauwerkes bzw. des Tragwerkes untersagt und die Räumung der Dachfläche veranlasst werden!
  
 ==== Ermittlung der tatsächlichen Schneelast auf Dächern ==== ==== Ermittlung der tatsächlichen Schneelast auf Dächern ====
Zeile 48: Zeile 48:
 **Schneeentnahme** **Schneeentnahme**
  
-  - Lotrechtes Einstecken des Rohres in den Schnee bis auf die Dachhaut, ggf. mit Hilfe vorsichtiger Drehbewegungen +  - Lotrechtes Einstecken des Rohres in den Schnee bis auf die Dachhaut, ggf. mit Hilfe vorsichtiger Drehbewegungen. 
-  - Entfernen des am Rohr anliegenden Schnees +  - Entfernen des am Rohr anliegenden Schnees. 
-  - Bei geneigten Dächern: Schwenken des Rohres bis in die Senkrechte zur Dachfläche,​ so dass das Rohr vollflächig auf der Dachhaut aufsteht +  - Bei geneigten Dächern: Schwenken des Rohres bis in die Senkrechte zur Dachfläche,​ so dass das Rohr vollflächig auf der Dachhaut aufsteht. 
-  - Sicherung des im Rohr befindlichen Schnees durch Einschieben des Metallblechs bzw. der Kunststoffplatte zwischen Rohr und Dachhaut+  - Sicherung des im Rohr befindlichen Schnees durch Einschieben des Metallblechs bzw. der Kunststoffplatte zwischen Rohr und Dachhaut.
   - Umfüllen des mit dem Rohr entnommenen Schnees in bereitstehendes Gefäß und Dokumentation der Entnahmestelle.   - Umfüllen des mit dem Rohr entnommenen Schnees in bereitstehendes Gefäß und Dokumentation der Entnahmestelle.
  
Zeile 74: Zeile 74:
  
 <wrap center round tip 100%> <wrap center round tip 100%>
-Anmerkung:+Anmerkung:\\  ​
 Der Vorfaktor 0,312 gilt für Rohrinnendurchmesser von 200 mm. Der Vorfaktor 0,312 gilt für Rohrinnendurchmesser von 200 mm.
 </​wrap>​ </​wrap>​